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profilbild hanamiIm engeren Wortsinn bedeutet der japanische Ausdruck „hanami“ ja „Blüten betrachten“. Als wir vor einiger Zeit beschlossen, uns für den alljährlichen Atelierrundgang Q202, der heuer vom 24. Bis 26. April im 2. Und 20. Wiener Gemeindebezirk stattfindet, zu einer Gruppe zusammenzuschließen, war dieser Name bald gefunden, sollte er nicht nur die Blütenpracht im Frühling symbolisieren, sondern auch unsere Aufbruchsstimmung und unseren frischen Geist, miteinander Bildende Kunst und Literatur in einem ebenso frischen Rahmen zu präsentieren.

Die meisten der mitwirkenden Künstlerinnen und Künstler wohnen sogar hier im 2. Bezirk, genauer, im so genannten Karmeliterviertel, und so war es natürlich unser Anliegen, hier für unseren Zweck auch einen attraktiven Ort zu finden. Wer das Grätzl kennt, der kennt auch mit Andi Götz den kulturbeflissenen und – unterstützenden Spediteur und Inhaber seines Unternehmens airOcean, der uns spontan für die Dauer des Atelierrundganges sein Stadtbüro in der Karmelitergasse 6 zur Verfügung gestellt hat.

Nun stehe ich in diesem Büro, und vor meinem Auge erkenne ich bereits die Exponate der mitwirkenden Künstler: Miriam Brezina ist Textildesignerin, hat als die jüngste unter uns bereits einige internationale Präsentationen absolviert und wird im kommenden Sommer ihre öffentliche Werkstätte eröffnen. Alexander Amon wohnt quasi über unserem temporären Ausstellungsraum, fotografiert leidenschaftlich beinahe sein ganzes Leben. Erst vor kurzem begann er, mit seinen Werken auch an die Öffentlichkeit zu gehen, daher freuen wir alle uns besonders, dass wir zu einem Team zusammengefunden haben. Gabriela Waberer fand ihren Weg in die Malerei erst autodidaktisch, bis sie als mittlerweile als gefragte Künstlerin mit Sammlercommunity reüssiert. Ella Gluk ist ebenfalls eine Grätzlnachbarin. Als Weitgereiste mit künstlerischer Vergangenheit stieß sie mit ihren autobiografisch inspirierten Werken zur Gruppe. Christian Feichtinger, der Inszenator, hat eine ebenso lange wie breite, besser: breit gefächerte Vergangenheit hinter sich: als Maler, Bühnenbildner weit über Österreich hinaus, Karikaturist und Cartoonist. Seine Arbeiten wurden preisgekrönt – besonders freut er sich heute noch über seinen Staatspreis – finden sich als lustige, spitze Illustrationen in witzigen Büchern wieder, sowie u.a. im Karikaturmuseum Krems. In Swarovskis Kristallwelten ist er mit der „Passage der Metamorphosen“ präsent.

Neben der sehenswerten Ausstellung konnten wir, nicht zuletzt auch mit unserem literarischen Partner, dem Verleger Andreas Schinko und dessen Verlag PROverbis, einen Mitstreiter finden, der es ermöglichte, Autorinnen und einen Autor für Lesungen zu finden: Elisabeth Schönherr wird aus ihrem Debutroman „Tod im Teehaus“ vortragen, der vielschreibende Wissenschaftler Franz M. Wuketits aus seinem belletristischen Erstlingswerk „Mit Pessoa in den Baumarkt“ und – ebenfalls Grätzlnachbarin – Doris Nußbaumer aus ihrem Kurzgeschichtenband „Programm Pandora“. Fritz Herzog, ebenfalls hier ansässig, trägt aus seinem Buch „Von Apern auf die Kreta“ vor.

Die Tage im April würzen wir aber auch mit zwei sehenswerten Performances: Christian Feichtinger hat gemeinsam mit Wolfgang Katzer, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Bamschabl (neuerdings Bamschabél), einen Dialog aus Lesung und Live-Drawing vorbereitet. Das Wochenende wird mit Franz Joseph Machatschek ausklingen, einen vielversprechenden Singer Songwriter mit äußerst geschliffener Feder und Zunge, mit anderen Worten, einem echten Liederaten. (wfr)